Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité zu einem zweitägigen Warnstreik am Montag, 27. April 2015 und Dienstag, 28. April 2015 aufgerufen. Der Warnstreik begann mit der Frühschicht am Montagmorgen gegen 6.00 Uhr.

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In den Warnstreik sind alle Standorte der Charité in Mitte, Virchow und Benjamin Franklin einbezogen. In allen Bereichen muss mit Serviceeinschränkungen gerechnet werden. In die Aktion sind auch Bereiche wie Notaufnahmen, Intensivstationen, OPs, Funktionsbereiche (Dialyse, Radiologie, Herzkatheter etc.) einbezogen, so dass es bei der Patientenversorgung zu erheblichen Wartezeiten kommen kann. Die Notfallversorgung z.B. von Patienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind, ist selbstverständlich gesichert. Um dies zu gewährleisten  hat ver.di eine  Notdienstvereinbarung mit der Charité abgeschlossen und frühzeitig die erwarteten Streikbeteiligung in den Patientenführenden Bereichen mitgeteilt.

Anlass für den Ausstand sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen über personelle Mindestbesetzung, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Ausbildungsqualität. Die Bemühungen, einen entsprechenden Tarifvertrag abzuschließen, laufen bereits seit 2013. Schon zwei Mal stand ver.di kurz vor einem Warnstreik – einmal hat die Geschäftsführung eingelenkt und ein Angebot vorgelegt. Beim zweiten Mal ist sie in die vorher vereinbarte Schlichtung geflohen – ein Warnstreik war nicht mehr möglich. Die Schlichtung hat dann einen Probetarifvertrag hervorgebracht, der nicht langfristig tragfähig war. Weil auch die Unternehmerseite diese Einschätzung geteilt hat, wurden die Tarifverhandlungen im Januar 2015 wieder aufgenommen. Das, was der Vorstand bisher angeboten hat, ist aus Gewerkschaftssicht jedoch nicht weitgehend genug.

Der Pflegenotstand aufgrund von Personalmangel hat für die Patienten und das Personal gravierende Folgen. Auch an der Charité liegen die Personalschlüssel unter den von Fachgesellschaften empfohlenen Richtwerten. Fabrikähnliche Pflege und Probleme bei der Hygiene sind die schwerwiegendsten Folgen dieser Situation.