FAU-Demonstration am 6. Dezember 2014Mitglieder der DKP Berlin haben am Dienstag die mit Unterstützung der anarcho-syndikalistischen Basisgewerkschaft FAU am Kommerztempel »Mall of Berlin« protestierenden Arbeiter besucht, ihnen eine Solidaritätsspende für die Kampfkasse und nachstehenden Brief überreicht:

Liebe Kollegen,

ihr habt bis September auf der Baustelle des Einkaufszentrums »Mall of Berlin« geschuftet. Über perfide Subunternehmen hatte man euch Hungerlöhne von sechs Euro pro Stunde zugesichert. Die selben Sklavenhändler haben euch dann selbst darum betrogen, wohl im Glauben, migrantische Arbeiter seien zu schwach, sich zu wehren.

 

Der besonders hohe Grad der Ausbeutung eurer Arbeitskraft ist erschreckend, scheint jedoch nur die Spitze des Eisbergs zu sein. Denn Lohndrückerei, Lohnbetrug und die Anstellung von Schwarzarbeitern sind Alltag im »Wirtschaftswunderland« BRD. Eine Praxis, die letztlich nicht verwunderlich ist. Geht es doch im Kapitalismus immer um die Sicherung maximaler Profite und nicht um das Wohl derer, die sie erarbeiten.

Es ist mutig, dass ihr euch nicht verarschen lassen wollt und kämpft. Es ist folgerichtig, dass ihr euch in einer Gewerkschaft organisiert. Bei allem, was uns möglicherweise ideologisch trennt: FAU zeigt eine Möglichkeit auf, den Klassenkampf zu organisieren, und dass auch prekär Beschäftigte ihren Ausbeutern nicht machtlos gegenüber stehen müssen. Die kraftvolle und kämpferische Demonstration vom 6. Dezember ist auch ein solidarisches Signal gegen aktuelle rassistische Bestrebungen vermeintlicher Bürgerinitiativen, die seit Wochen versuchen, die Interessen der deutscher Arbeiter gegen Migranten auszuspielen und so die tatsächlichen Ursachen für die ständige Verschlechterung der Lebens - und Arbeitsbedingungen von uns allen verschleiern.

Aus diesen Gründen betont die DKP Berlin ihre Solidarität mit den kämpfenden Kollegen. Wir wünschen euch viel Erfolg - vor allem die Auszahlung der vorenthaltenen Löhne.