Kundgebung im Treptower Park

Zehntausende Menschen haben am 8. und 9. Mai in Berlin an die Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren erinnert. Allein zum sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park strömten nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Menschen, um Blumen am Denkmal des Soldaten niederzulegen, der ein Kind im Arm hält und das Hakenkreuz zertritt. Tausende beteiligten sich auch am Gedenken für die Sowjetsoldaten am Tiergarten oder in der Schönholzer Heide sowie vielen kleineren Kundgebungen und Kranzniederlegungen überall in Berlin. Am Sonnabend demonstrierten zudem Hunderte Menschen gegen eine Provokation von Neofaschisten und ähnlich unsympathischem Pack am Berliner Hauptbahnhof. Die Rechten hatten großspurig »50.000 Menschen« angemeldet und von einem Sturm auf den Reichstag gefaselt. Gekommen waren schließlich nicht mehr als 300 Pegidioten und Konsorten, die sich eine Hetzrede nach der anderen anhörten.

Kundgebung im Treptower Park

Kundgebung im Treptower Park

Befreiungsfest der DKP Friedrichshain/Kreuzberg

Am Freitagabend nahmen mehrere hundert Menschen auf dem Spreewaldplatz an der schon traditionellen Befreiungsfeier der DKP Friedrichshain/Kreuzberg teil. Erika Baum forderte in ihrer Ansprache die Kommunisten auf, langfristige Losungen gegen Krieg und Faschismus zu entwickeln. So hätte die KPD nach der Befreiung die Menschen an ihre Warnung »Wer Hitler wählt, wählt den Krieg« erinnern können. Heute müsse es darum gehen, der Hetze gegen Russland entgegenzutreten und gegen die Unterstützung einer mit Faschisten durchsetzten Regierung in der Ukraine durch die Bundesregierung zu protestieren. Mit Kampfliedern, Wurst, Bier und Wodka wurde bis in den späten Abend hinein gefeiert. Unterstützer der vom Bundesinnenminister verbotenen Zeitschrift »Yürüyüs« nutzten die Gelegenheit, um gegen die Zensurmaßnahme zu protestieren.

Befreiungsfest der DKP Friedrichshain/Kreuzberg